Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website Romantisches Ballett bezaubert im Aalto-Theater | Theatergemeinde metropole ruhr | Ihr Weg zur Kultur

Romantisches Ballett bezaubert im Aalto-Theater

Ben Van Cauwenbergh bringt "Giselle" auf die Bühne

Das Ballett Giselle feierte zuletzt im Jahre 2014 auf der Bühne des Aalto-Theaters Premiere in einer modernen Fassung von David Dawson. Jetzt hat sich Essens Ballett-Chef Ben Van Cauwenbergh selbst dieses Balletts angenommen, das in dieser Form 1841 in Paris uraufgeführt wurde. Er inszeniert es klassisch mit Spitzentanz und allem was dazu gehört und begeistert das Publikum im ausverkauften Haus zu stehendem langanhaltendem Applaus.

Dem Ballett liegt ein Märchen zugrunde, das sowohl in der realen, wie auch in der Geisterwelt spielt: Das Bauernmädchen Giselle verliebt sich in den Prinzen Albrecht, der aber seine wahre Identität und seine adlige Herkunft verbirgt. Albrecht erwidert die Liebe Giselles, obwohl er mit der Adligen Bathilde verlobt ist. Giselles bisheriger Vertrauter und Verehrer Hilarion enthüllt beim Dorffest Giselle die wahre Herkunft Albrechts und seine Verlobung mit Bathilde. Giselle stirbt nach dieser Enthüllung an gebrochenem Herzen. Nun treten die "Wilis" auf, weibliche Geister von jungen Frauen, die vor ihrer Hochzeit verstorben sind und nachts tanzen. Treffen sie auf einen jungen Mann, tanzen sie ihn zu Tode. Hilarion fällt ihnen zum Opfer und auch Albrecht soll zu Tode kommen, aber die Liebe Giselles verhindert dies.

Dorin Gal, für Bühne und Kostüm verantwortlich, hat für den ersten Akt ein malerisches Bühnenbild mit einem Bauernhaus und einer bäuerlichen Landschaft, umrahmt von alten Bäumen entworfen. Die Kostüme entsprechen dem rustikalen Ambiente. Ben Van Cauwenbergh lässt neben der Compagnie auch Kinder aus dem Fachbereich Tanz des Gymnasiums Essen-Werden und sogar einen Hund auftreten. Dies ist die Welt der Giselle, die gerne tanzt. Van Cauwenbergh räumt schon hier mit dem romantischen "gebrochenen Herzen" auf, indem er Giselles Mutter ihre Tochter mehrfach auf ihr schwaches Herz aufmerksam macht. Neben dem Tanz wird auch viel pantomimisch gespielt, was die Verständlichkeit des Bühnengeschehens erhöht.
Die Tänze während des Dorffestes sind als Pas de quatre gestaltet, die den Tänzerinnen und Tänzern auch Raum für Soli gibt, den Adeline Pastor, Yanelis Rodriguez, William Emilio Castro Hechavarria und Waturu Shimizu auf hohem Niveau ausnutzen. Insgesamt entsteht der Eindruck überbordender Fröhlichkeit, die in absolutes Entsetzen bei Giselles Tod umschlägt.

Im zweiten Akt, dem sogenannten weißen Akt, befindet man sich in einem von Nebelschwaden durchzogenen Wald. Das Grab Giselles wird von einem fahlen Mond beleuchtet. Es ist Nacht die Zeit der Wilis. Die Königin der Wilis Myrtha (Rasa Pierro) tritt auf und scheint in ihrem Tanz auf Spitze zu schweben. Auf ihr Geheiß erscheint die Schar der Wilis um Giselles Geist aufzunehmen. Für die Tänzerinnen der Compagnie scheint es keine Schwerkraft zu geben. Die Eleganz und Sychronizität der Bewegung spiegeln die Qualität des Ensembles. In einem berührenden Pas de deux verzeiht Giselle Albrecht und ihr gelingt es gegen die Wilis Albrecht vor dem Tode zu retten. Albrecht bricht verzweifelt am Grabe der nun verschwundenen Giselle zusammen, die er nun endgültig verloren hat.

Höchstes Lob gehört den beiden Hauptdarstellern Yuki Kishimoto (Giselle) und Artem Sorochan (Albrecht), die die schwierige Partie mit Ausdruckskraft und Grazie tanzen – ein psychischer und physischer Kraftakt.
Die Philharmoniker spielen situativ in allen Phasen glänzend unter der Leitung von Wolfram-Maria Märtig auf und sind mit tragend für die Aufführung.
Das Publikum bricht angesichts dieser Glanzleistung von Tanz und Musik in Begeisterungsstürme aus.

Hans-Bernd Schleiffer

Giselle | © Hans Gerritsen | Lizenz: Hans Gerritsen

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